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Einfluss von Alkohol, Nikotin und Coffein auf den Blutdruck
Alkohol, Nikotin und Koffein sind nicht gerade bekannt dafür, dass sie die Gesundheit fördern. Dass sie aber auch einen großen Einfluss auf den Blutdruck und die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, ist vielen Menschen nicht bewusst.
Alkohol
Menschen, die exzessiv trinken, also mehr als ein bis zwei Gläser pro Tag, leiden wesentlich häufiger unter einer hohem Blutdruck oder laufen Gefahr, in Zukunft eine solche Hypertonie zu entwickeln.
Gerade beim exzessiven Konsum von Alkohol, ab fünf alkoholischen Getränken an einem Tag, ist eine Veränderung der Blutdruckwerte bemerkbar. Zudem zeigt sich, dass mit steigendem Alkoholkonsum auch proportional der Blutdruck ansteigt.
Alkohol (Ethanol) ist ein Zellgift, das bei langfristigem regelmäßigem Konsum in höheren Mengen nicht nur Leber und Hirn schädigt, unser Hormonsystem und den Schlaf-Wach-Rhythmus auf den Kopf stellt, sondern auch den Blutdruck erhöht.
Wer bereits übermäßig viel Alkohol konsumiert und es schafft, diese Gewohnheit einzustellen und den Konsum erheblich zu senken, kann eine Senkung des Blutdrucks beobachten.
Sie sollten allerdings keinesfalls von heute auf morgen mit dem Trinken aufhören, denn auch dieser rasante Wechsel kann negative Auswirkungen auf den Kreislauf haben und sehr gefährlich werden.
Nehmen Sie sich am besten 2 bis drei Wochen Zeit und reduzieren Sie nach und nach die Menge an Alkohol die Sie täglich zu sich nehmen.
Ganz muss auf Alkohol nicht verzichtet werden, die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt stattdessen folgende Grenzwerte:
- Für Frauen: 10 – 20 g reinen Alkohols pro Tag
- Für Männer: 20 – 30 g reinen Alkohols pro Tag
Kennt man den prozentualen Alkoholgehalt seines Getränkes, kann man die enthaltene Menge Alkohol in Gramm über folgende Formel berechnen:
Reiner Alkohol in Gramm = Volumen des Getränks in ml * Alkoholgehalt in % * 0,8 / 100
Ein Glas Bier (ca. 300ml) mit einem Alkoholgehalt von ca. 5% enthält also etwa 12 Gramm reinen Alkohol, das liegt schon im unteren Bereich der maximal erlaubten täglichen Aufnahme für Frauen.
Behalten Sie beim Trinken auch immer im Hinterkopf, dass Alkohol viele Kalorien enthält und Sie somit bei ständigem Konsum auch an Gewicht zunehmen werden. Übergewicht wiederum ist ebenso wie Bluthochdruck ein weiterer Risikofaktor, wenn es um Herz-Kreislauf-Erkrankungen geht.
Abschließend sei gesagt, dass Alkohol auch die Medikamente und deren Wirkung beeinflussen kann, die Ihr Arzt Ihnen gegebenenfalls gegen den Bluthochdruck verschrieben hat.
Rauchen
Rauchen hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit, das ist inzwischen jedem bekannt.
Die meisten Menschen verbinden mit Nikotin und Zigaretten zunächst vor allem Erkrankungen der Atemwege, die über 400 Giftstoffe, die in einer Zigarette enthalten sind, führen allerdings nicht nur zu Lungenerkrankungen, sondern schaden allen Organen und haben auch großen Einfluss auf den Blutdruck.
Des weiteren sind 40 der enthaltenen Giftstoffe krebserregend und erhöhen des Risiko, im Laufe des Lebens einen Tumor zu entwickeln.
Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt kommen bei Rauchern häufiger vor als bei Nichtrauchern. Deshalb sollten Bluthochdruck-Patienten, die ja ohnehin ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankungen haben, unbedingt versuchen, das Rauchen einzustellen.
Durch den Rauchstopp senken Sie nicht nur Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch für zahlreiche weitere Krankheiten wie verschiedene Krebsarten, chronische Lungenerkrankungen, Magengeschwüre, Osteoporose und viele weitere.
Vorteile eines Rauchstops
Natürlich lesen und hören Raucher immer wieder, wie ungesund das Rauchen ist und dass es besser wäre aufzuhören. Und wie vielleicht auch viele andere Dinge schiebt man es gern erst mal vor sich her. Behalten Sie trotzdem im Hinterkopf, welche Vorteile es hat, wenn Sie die Glimmstängel endlich aus Ihrem Leben streichen.
In dem Moment, in dem Sie mit dem Rauchen aufhören, erhöhen Sie Ihre Lebenserwartung, denn das Risiko an bestimmten Leiden zu erkranken wird stark reduziert. Hierzu zählen unter anderem Herzerkrankungen, Herzinfarkt, Bluthochdruck, verschieden Krebsarten wie Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs oder Magenkrebs, aber auch chronisch entzündliche Lungenerkrankungen wie COPD, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Zahnfleischerkrankungen und viele, viele weitere.
Dazu kommt: Wer aufhört zu rauchen, wird schon nach kurzer Zeit feststellen, dass das allgemeine gesundheitliche Wohlbefinden stark zunimmt. Der ständige Husten ist verschwunden, der Rachen nicht ständig gereizt und auch die Ausdauer kann sich wieder sehen lassen.
Außerdem ist nachgewiesen, dass auch optische Veränderungen sichtbar werden. Wir reden hier vor allem von Falten und der Verfärbungen der Zähne, aber auch vom allgemeinen Erscheinungsbild des Gesichts. Ihnen ist bestimmt schon häufiger die ungesunde Gesichtsfarbe aufgefallen? Die wäre dann auf Dauer wieder rosig, der Teint kann wieder strahlen.
Nebenbei gibt es noch viele weitere kleine Dinge, die sich verbessern. Hierzu zählen auch Geschmacks- und Geruchssinn.
Und nicht zuletzt werden Sie eine Menge Geld sparen, mit dem Sie sich sicherlich etwas Nützlicheres und Schöneres kaufen können.
Wie schaffe ich es, mit dem Rauchen aufzuhören?
So viel zur Theorie, denn die vielen Vorteile eines Rauchstops sind fast jedem Raucher bewusst und viele haben auch schon den einen oder anderen Entzugsversuch unternommen.
Die große Herausforderung ist das hohe Gewöhnungspotenzial des Nikotins, denn ist der Organismus einmal an die regelmäßige Zufuhr der Substanz gewöhnt so fällt es sehr schwer, sie wieder wegzulassen.
Wer aufhören will, muss dazu auch bereit sein, sowohl emotional wie auch mental. Es ist wichtig, dass die Entscheidung von Ihnen selbst kommt und es nicht nur darum geht, jemand anderem einen Gefallen zu tun. Der wichtigste Schritt ist mit dieser Entscheidung zum Rauchstop getan. Dann geht es nicht mehr um das ob sondern um das wie.
Dafür gibt es leider kein Geheimrezept oder eine allgemeine Lösung.
Hilfreich ist es, den Familien- und Freundeskreis in den Plan einzuweihen und sich dort Unterstützung zu holen. Legen Sie zum Beispiel ein Datum fest, an dem Sie aufhören möchten, und teilen Sie es allen Menschen in Ihrem Umfeld mit. Das erzeugt positiven Druck und hält Sie in der Verantwortung.
Auch Programme, Selbsthilfegruppen oder andere Initiativen, beispielsweise Ihrer Krankenkasse, können wertvolle Tipps geben und die Entwöhnung leichter gestalten.
Beim Hausarzt oder in der Apotheke können Sie sich Rat zu Medikamenten holen, die Sie bei der Entwöhnung unterstützen können. Ohne Rezept gibt es in der Apotheke beispielsweise Nikotinpräparate wie Pflaster und Kaugummis, die dem Körper das fehlende Nikotin zuführen.
Finden Sie zusätzlich ein „Ersatzritual“ für das Rauchen, das Sie immer dann durchführen, wenn Sie den Drang haben, nach einer Zigarette zu greifen. Das Kauen von Kaugummis, mit oder ohne Nikotin, kann beispielsweise sehr hilfreich sein.
Es gibt viele verschiedene Methoden, mit dem Rauchen aufzuhören: Ob mit eisernem Willen auf einen Schlag oder Schritt für Schritt, ob mithilfe von Medikamenten oder Hypnose, es ist Ihre Entscheidung.
Machen Sie sich jeden Tag bewusst, welche positiven Auswirkungen der Rauchstop auf Ihr Leben hat: Wie viel Geld sparen Sie jede Woche ein? Welche optischen und gesundheitlichen Veränderungen bemerken Sie? Wie verändert sich Ihr Blutdruck?
Koffein
Die wohltuende Tasse Kaffee am Morgen, hilft Ihnen beim wach werden. Aber kann Kaffee eigentlich auch die Blutdruckwerte erhöhen? Wie sieht es mit Leuten aus, die bereits unter Hypertonie leiden?
Die erste Frage ist somit, ob Koffein die Blutdruckwerte erhöhen kann. Die Antwort ist simpel und lautet: Es kommt auf den Einzelnen an und hat sehr viel damit zu tun, wie Ihre aktuellen Werte sind.
Eine Person mit normalen Blutdruckwerten, kann nach einem Kaffee erhöhte Werte aufweisen. Die Veränderung ist allerdings nur vorübergehend und in der Regel ist der Blutdruck nach kurzer Zeit wieder auf seinem normalen Niveau. Anders kann es bei Menschen aussehen, bei denen bereits eine Hypertonie diagnostiziert wurde.
Ein weiterer Unterschied liegt auch darin, ob Sie bereits zu denen gehören, die regelmäßig Kaffee konsumieren oder Ihr Körper nicht an das Koffein gewöhnt ist. Im ersten Fall, steigen die Werte laut Studien nicht besonders an. Bei ‚Neulingen‘, kann es aber durchaus zu einem dauerhaften Schaden führen.
Was Sie also im Hinterkopf haben sollten ist, dass Koffein Ihre Blutdruckwerte erhöhen kann, aber nicht als Grund für eine Erkrankung an Bluthochdruck gilt. Wenn Sie ohnehin gute Werte haben, brauchen Sie also nicht auf Ihren Kaffee zu verzichten.
Sollte die Diagnose Bluthochdruck bereits vorliegen und Sie befürchten, dass das Koffein Ihre Werte eventuell beeinflussen könnte, reduzieren Sie den Konsum und beobachten Sie über einen längeren Zeitraum, ob dies Einfluss auf Ihren Blutdruck hat. Eine gute Alternative kann entkoffeinierter Kaffee sein.
Insbesondere vor starker physischer oder auch psychischer Belastung wie sportlicher Aktivität oder Stresssituationen sollten Sie es vermeiden, Kaffee zu sich zu nehmen da der Blutdruck durch die Belastung ohnehin erhöht wird.
Verzichten Sie insbesondere auch etwa eine Stunde vor jeder Blutdruckmessung auf den Konsum von Kaffee, da dies die Werte eventuell deutlich höher erscheinen lassen könnte als es tatsächlich der Fall ist.
Grundsätzlich gilt jedoch, dass Koffein Ihre Werte nicht ausreichend beeinflusst, als dass man deswegen große Sorgen haben müsste. Vor allem dann nicht, wenn Sie gute Blutdruckwerte haben. Für alle die bereits unter erhöhten Werten leiden kann es allerdings nicht schaden den Konsum zu reduzieren.
Zusammenfassung
Alkohol und Nikotin haben einen sehr starken Einfluss auf den Blutdruck und sollten bei Patienten, die an einer arteriellen Hypertonie leiden, möglichst nicht konsumiert werden. Ein Entzug ist aufgrund der Gewöhnung oft sehr schwer, holen Sie sich deshalb Unterstützung beim Arzt und in Ihrem Freundes- und Familienkreis!
Auch Koffein kann den Blutdruck beeinflussen, allerdings ist seine Auswirkung nicht so stark wie die der beiden anderen Substanzen. Ist ein Bluthochdruck diagnostiziert kann es jedoch lohnenswert sein, den Konsum einzuschränken und die Auswirkung über einen längeren Zeitraum zu beobachten.
Für weitere Tipps zur Senkung des Bluthochdrucks lesen Sie auch diesen Artikel.