Dezember 15

Warum ist mein Cholesterinspiegel so hoch?

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Warum ist mein Cholesterinspiegel so hoch?

cholesterin zu hochDer Cholesterinspiegel ist die Konzentration von Cholesterin im Blut. Ein erhöhter Cholesterinspiegel erhöht das Risiko für Arteriosklerose (die schädliche Ablagerung von Fetten und anderen Stoffen in den Gefäßwänden) und in Folge dessen auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt.

Allerdings muss man genauer differenzieren – mit einem erhöhten Cholesterinspiegel meint man in der Regel einen erhöhten Wert von LDL- und einen zu niedrigen HDL-Cholesterin. Das Cholesterin ist in beiden Fällen das gleiche, mit LDL und HDL sind die Transportvehikel gemeint, mit denen der wasserunlösliche Stoff durchs Blut transportiert wird.

  • LDL steht für Low Density Lipoprotein. Mit dieser Transportkugel wird Cholesterin von der Leber durch das Blut in die Körperzellen gesbracht, wo es als Baumaterial für die Zellmembranen gebraucht wird, die die Zellen wie eine Hülle umgeben.
  • HDL steht für High Density Lipoprotein. Damit wird überschüssiges Cholesterin wieder zurück in die Leber transportiert.

Bei einem hohen Anteil von LDL-Transporter im Blut kann Cholesterin in die Wänden der Blutgefäße aufgenommen werden. So begünstigt es Arteriosklerose und dessen Folgen, also Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall). Zwar ist die Arteriosklerose ein natürlicher Prozess, der im Verlauf des Alters passiert, aber verschiedene Risikofaktoren (unter anderem ein hoher LDL-Wert) beschleunigen und verstärken den Prozess.

HDL-Cholesterin transportiert nun überschüssiges Cholesterin aus den Körperzellen und auch aus Ablagerungen in den Gefäßwänden zurück in die Leber. Deswegen stellt ein ausreichender HDL-Cholesterinspiegel einen Schutzfaktor gegen Arteriosklerose.

Wann ist der Cholesterinspiegel zu hoch?

Bei der Bewertung des Cholesterinspiegels unterscheidet man zwischen verschiedenen Gruppen. Dabei sind die Richtwerte umso strenger, je mehr andere Risikofaktoren zutreffen.

Dabei gelten für Menschen ohne weitere Risikofaktoren die folgenden Werte als wünschenswert:

  • LDL-Cholesterin unter 160 mg/dl
  • HDL-Cholesterin über 40 mg/dl

Liegt mindestens ein Risikofaktor vor (Rauchen, Diabetes, familiäre Häufung, Bluthochdruck, Übergewicht), sollten bessere Werte angestrebt werden:

  • LDL-Cholesterin unter 130 mg/dl
  • HDL-Cholesterin über 40 mg/dl

Ganz besonders streng müssen Menschen auf ihren Cholesterinspigel achten, die bereits an einer Koronaren Herzkrankheit, also einer Verengung der Herzkranzgefäße durch arteriosklerotische Ablagerungen, leiden. Hier sind die folgenden Werte zu empfehlen:

  • LDL-Cholesterin unter 100 mg/dl
  • HDL-Cholesterin über 40 mg/dl

Was sind die Ursachen für einen hohen LDL-Cholesterinspiegel?

Ganz genau weiß man noch nicht, was genau alles zu einem erhöhten Cholesterinspiegel führt. Klar ist jedoch, dass die LDL-Rezeptoren eine zentrale Rolle spielen: Jede Zelle hat in ihrer Hülle, der Zellmembran, Rezeptoren für alle möglichen Stoffe. Rezeptoren dienen als Andockstelle, dementsprechend dockt LDL an die LDL-Rezeptoren an. Danach kann LDL und das in ihm enthaltene Cholesterin in die Zelle transportiert werden.

Verschiedene Umstände beeinflussen nun die Anzahl der LDL-Rezeptoren. Im extremsten Fall, bei der erblichen familiären Hypercholesterinämie, sind gar keine Rezeptoren vorhanden. Dadurch sammelt sich eine große Menge an LDL im Blut an, weil es nicht in die Zellen gelangen kann, mit LDL-Werten von teils über 500 mg/dl. Dementsprechend entwickeln Patienten mit Hypercholesterinämie oft schon in jungen Jahren eine Arteriosklerose.

Viel häufiger als dieser Extremfall, bei dem die LDL-Rezeptoren völlig fehlen, ist dagegen eine verminderte Anzahl dieser LDL-Andockstellen. Dazu kann es durch verschiedene Gründe kommen, wobei der genaue Mechanismus meistens leider noch nicht bekannt ist:

  • Cholesterinreiche Ernährung. Zwar stellt der Körper das meiste Cholesterin selbst her, aber wenn zuviel Cholesterin mit der Nahrung aufgenommen wird, werden LDL-Rezeptoren abgebaut, damit nicht zuviel Cholesterin in die Zellen gelangt. Besonders cholesterinreich sind tierische Nahrungsmittel (Fleisch, Eier, Milchprodukte) und vor allem tierische Fette. Ausnahme ist Fisch, der relativ wenig Cholesterin enthält.
  • Übergewicht.
  • Mangelnde Bewegung.
  • Alkoholkonsum.
  • Stress.
  • Genetische Veranlagung.

Wie kann der Cholesterinspiegel gesenkt werden?

Grundlage einer Senkung eines zu hohen LDL-Cholesterinspiegels ist immer eine Umstellung des Lebensstils, wobei besonders die Diät eine wichtige Rolle spielt. Zusätzlich zu dieser Lebensstilveränderung kann es notwendig sein, ein oder mehrere Medikamente einzunehmen. Der Arzt entscheidet dabei in Abhängigkeit von weiteren Risikofaktoren, ob und welche Medikamente verwendet werden.

Zur Wirkungsweise und Verträglichkeit der einzelnen Medikamente lesen Sie bitte in diesem Artikel weiter.

Grundlage jeder Therapie erhöhter Cholesterinwerte ist wie erwähnt eine Umstellung der Ernährung:

  • Cholesterinreiche Nahrungsmittel sind nicht vollständig verboten, aber ihr Konsum sollte möglichst eingeschränkt werden. Lebensmittel ohne Cholesterin (vor allem Obst, Gemüse und Vollkornprodukte) machen idealerweise den Hauptteil der Ernährung ausmachen. Cholesterinreiche tierische Lebensmittel, vor allem tierische Fette sollten dagegen eine Seltenheit sein. Auch einige Fischarten und Meeresfrüchte wie Schalentiere können cholesterinreich sein. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt.
  • Bei Fetten sollte darauf geachtet werden, dass es sich um Fett mit ungesättigten Fettsäuren handelt, denn das beeinflusst die Produktion der verschiedenen Lipoproteine (LDL und HDL). Fette mit ungesättigten Fettsäuren sind typischerweise pflanzlichen Urpsrungs, also beispielsweise die pflanzliche Öle Olivenöl oder Rapsöl. Kokosfett dagegen enthält wieder mehr ungesättigte Fettsäuren, ebenso natürlich die tierischen Fette wie Butter oder Sahne.
  • Alkohol sollte nur in Maßen genossen werden.
  • Ausdauerport ist besonders gut, denn er senkt nicht nur das LDL-Cholesterin, sondern erhöht auch das nützliche HDL-Cholesterin. Bewegen Sie sich wann immer möglich: Treppe statt Aufzug, machen Sie im Alltag zwischendurch kleine Stretcheinheiten oder steigen sie eine Station früher aus Bus oder S-Bahn aus und machen noch einen kleinen Spaziergang. Fahren Sie wenn möglich mit dem Rad zur Arbeit.
  • Streben Sie Normalgewicht an. Mit den Punkten gesunde Ernährung und regelmäßiger Bewegung und Sport sollte das leicht gelingen. Wichtig ist, dass Sie Ihre Lebensweise dauerhaft umstellen. Mit extremen Diäten erreichen Sie keine langfristigen Erfolge, denn solche Diäten können dauerhaft nicht durchgehalten werden (und wenn, würden Sie dem Körper sogar schaden, da sie meist zu einseitig sind). Nach dem Ende der Diät fällt man dann schnell wieder in den alten Trott zurück.

Fazit

Ein erhöhter LDL-Cholesterinwert stellt einen erheblichen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar.

In Absprache mit dem Arzt muss der Wert deshalb unbedingt gesenkt werden, wobei die Basis immer eine Umstellung der Ernährung auf eine fettmodifizierte, ballaststoffreiche Kost ist. Einen positiven Einfluss haben außerdem einee Gewichtsreduktion und eine verstärkte körperliche Aktivität, insbesondere dynamisches Ausdauertraining wie Schwimmen oder Radfahren.

Bei vielen Risikofaktoren oder stark erhöhten Werten kann außerdem die Einnahme von Medikamenten notwendig werden.

 


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