Dezember 15

Alternative Behandlung von Fibromyalgie

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Alternative Behandlung von Fibromyalgie

natürlichen methodenFibromyalgie ist ein Syndrom, das vor allem mit starken, chronischen Schmerzen in mehreren Körperregionen einhergeht. Dazu kann noch eine ganze Reihe an anderen Symptomen kommen, zum Beispiel Schlafprobleme oder Verdauungsstörungen. Leider ist die Krankheit nicht heilbar, denn bisher kennt man die Ursache noch nicht.

Die Behandlung erfolgt also nur symptomatisch, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Zudem gibt es wegen der vielen unterschiedlichen Symptome und Ausprägungen nicht eine Standardbehandlung, sondern für jeden Patient einzeln muss die passende Behandlung gefunden werden.

Bedenkt man dazu die oftmals hohen Einschränkungen in der Lebensqualität, die die Betroffenen hinnehmen müssen, ist es kein Wunder, dass viele sich alternativen Behandlungen zuwenden. Im Folgenden erklären wir Ihnen, welche alternative Methoden die besten Ergebnisse zeigen. Dabei fassen wir hier alles alternativ auf, das nicht unter Medikation fällt. Dinge wie Ernährung und Bewegung sind zwar durchaus Teil der ‚Schulmedizin‘ und nicht per se ‚alternativ‘, aber leider nehmen sich Ärzte in diesen Bereichen oft viel zu wenig Zeit, um dem Patienten ausführlich das notwendige Vorgehen zu erklären.

Der Psyche Zeit widmen

Dass man sich bei der Behandlung von Fibromyalgie auch mit der eigenen Psyche beschäftigen sollte, verunsichert viele Patienten – insbesondere wenn ihnen vor der Diagnosestellung eventuell schon vorgeworfen wurde, zu simulieren oder übertrieben zu reagieren.

Das ist hier allerdings keineswegs gemeint. Die Schmerzen haben eine körperliche Ursache. Nun ist es aber bei chronischem Schmerz so, dass bestimmte psychische Zustände den Schmerz verstärken können oder sogar einen akuten Schmerzschub auslösen können.

Es besteht außerdem die Gefahr, dass von Fibromyalgie Betroffene in ein Vermeidungsverhalten abrutschen: Sie bewegen sich immer weniger und isolieren sich dadurch auch in ihren sozialen Aktivitäten. Bewegungsmangel und Isoliation führen aber auf Dauer zu einer Verschlimmerung der Symptome (siehe auch unten).

Deswegen ist es wichtig, dass man solches Vermeidungsverhalten erkennt und verhindert. Manche Patienten schaffen das allein, anderen helfen Gruppentreffen mit anderen Patienten. Auch eine Psychotherapie ist eine Lösung, für die sich niemand schämen muss. Dabei kann auf Gesprächsbasis gearbeitet werden, es können aber auch Methoden wie Hypnose angewendet werden.

Letztlich geht es darum, wie die Betroffenen im Alltag mit den Schmerzen umgehen können. Auch mit Fibromyalgie und den dazugehörigen individuellen Symptomen lässt sich ein erfüllendes Leben führen.

Wichtig ist hier, dass die Betroffenen konkretes Verhalten und Maßnahmen lernen, die sie in bestimmten Situationen anwenden können. Das Prinzip ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ sollte im Vordergrund stehen.

Da Stress und Überbelastung die Symptome verschlimmern, liegt ein weiterer Schwerpunkt darauf, Stress zu erkennen und  zu bewältigen.

Bewegung

Bewegungsmangel führt zu Muskelabbau und zu schwächeren Gelenken und Sehnen. So wird der Fibromyalgie-Schmerz langfristig verstärkt, gerade in den Gelenken. Deswegen ist Bewegung von größter Wichtigkeit für Menschen mit Fibromyalgie.

Der Sport oder die Bewegung muss schonend sein, sodass die Betroffenen ihn nur mit verhältnismäßig wenig Schmerzen ausführen können. Außerdem muss es möglich sein, ihn ganz langsam zu steigern, sodass man ganz klein anfangen kann und sich dann langsam heraufarbeiten. Selbst wenn man am Anfang nur 5 Minuten am Tag spazieren geht – es ist ein Anfang und man kann sich davon ausgehend langsam steigern.

Nicht zuletzt sollte die Form der Bewegung Spaß machen, denn das ist die beste Motivation.

Empfehlenswert sind Schwimmen (oder Aquajogging und andere Wassersportarten), Walken, Spazierengehen und Radfahren. Bei diesen Sportartenn werden die Gelenke geschont und sie können langsam gesteigert werden. Es ist besonders darauf zu achten, dass täglich Bewegung gesucht wird.

Sportarten, die große Kraftanstrengung oder schnelle Geschwindigkeits- und Richtungswechsel erfordern, können problematisch sein, so wie Kraftraining, Tennis und Fußball. Die schnellen Richtungs- und Geschwindigkeitswechsel belasten Gelenke und Sehnen zu sehr.

Eine gute Ergänzung für die tägliche Bewegung ist Krankengymnastik. Hierbei werden Sehnen und Muskeln schonend gelockert und gestärkt. Den Patienten werden dafür von einem Physiotherapeuten Übungen gezeigt und erklärt, die sie dann auch zuhause durchführen können. Auch bei gymnastischen Übungen ist die regelmäßige, tägliche Anwendung zentral.

Um die eigenen Fortschritte zu kontrollieren, kann man ein Bewegungstagebuch führen. Hier können zusätzlich auch Symptome notiert werden, so dass schnell erkennbar ist, wenn bestimmte Bewegungen zu einer Verschlimmerung führen oder wenn eine Überbelastung vorliegt.

Spa und Co.

Ein Besuche in einem Thermalbad oder Wellnesscenter beinhaltet jede Menge Anwendungen, die Fibromyalgie-Patienten helfen können. Einiges davon kann jedoch auch Zuhause durchgeführt werden.

Vor allem Wärme und warmes Wasser hilft vielen Betroffenen. Das funktioniert in Form von warmen Bädern und Duschen, Wärmflaschen, Kirschkernkissen oder Infrarotlampen. Im Thermalbad kann man von den warmen Schwimmbecken oder der Sauna profitieren.

Bei einer geringeren Anzahl der Patienten wirkt Kälte schmerzstillend. Alternativ zur Wärmeanwendung kann man es also auch mit kalten Duschen, Kühlpacks oder ähnlichem versuchen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Schlammtherapie, zum Beispiel durch Fangopackungen oder Moorbäder. Mittlerweile bieten viele Spas solche Anwendungen an. Auch andere Wellnessformen, wie Kräuterbäder oder Heubäder können ausprobiert werden.

Massagen helfen manchen Menschen mit Fibromyalgie, andere empfinden sie als eher unangenehm. Hier kommt es wehr auf die Massagetechnik an. Bei der Lymphdrainage wird mit verschiedenen Grifftechniken Druck (vor allem an Armen und Beinen der Patienten) ausgeübt. Sie wird von speziell ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt. Damit werden mitunter Erfolge bei Fibromyalgie erzielt. Auch Chirotherapie und Ostheotherapie fallen in die Kategorie: es gibt keine eindeutigen Erkenntnisse, letztlich muss sowieso jeder Patient ausprobieren, ob es für ihn hilfreich ist.

Entspannung

Anspannung und Stress verschlimmern die Symptome von Fibromyalgie. Entspannung ist deswegen ein weiterer zentraler Punkt: die Betroffenen müssen Entspannungsmethoden zur Hand zu haben, die sie regelmäßig und in akuten Stresssituation durchführen können. Hier bieten ‚alternative Methoden‘ die größte Auswahl an Praktiken.

Übrigens helfen viele der oben genannten Wellness-Anwendungen nicht nur der körperlichen, sondern auch der geistigen Entspannung, zum Beispiel warme Bäder und Massagen.

Die fernöstlichen Praktiken Yoga (aus Indien), Tai-Chi und Quigong (beide aus China) fallen eigentlich sowohl unter Bewegung als auch Entspannung. Sie alle betonen neben dem Element von Bewegung, Dehnung und Halten von bestimmten Positionen auch Entspannungstechniken. Dabei werden vor allem Atemtechniken und ‚Energieflüsse‘ im Körper meditativ fokussiert. Vorteilhaft für Menschen mit Fibromyalgie ist, dass es Bewegungen und Positionen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden gibt, sodass sie klein anfangen können.

Auch autogenes Training hat sich bei Fibromyalgie bewährt. Hierbei konzentriert man sich zunächst auf unterschiedliche Körperbereiche und -funktionen (etwa Herz, Bauch oder Stirn). Wird dadurch die gewünschte Entspannung erreicht, versucht man in einem nächsten Schritt das eigene Verhalten durch Autosuggestion zu modulieren. Dabei beschäftigt man sich also auch mit der eigenen Psyche und kann so zum Beispiel das oben angesprochene Vermeidungsverhalten kontrollieren.

Bei progressiver Muskelentspannung konzentriert man sich auf das wechselnde Anspannen und Entspannen von verschiedenen Muskeln und führt auf diese Weise eine Entspannung von Körper und Geist herbei.

Letztendlich handelt es sich bei all den genannten Entspannungsmethoden um Formen von aktiver oder passiver Meditation. Auch jede andere Meditationsart, etwa die japanische Zen-Meditation, ist ein guter Weg zur Entspannung. Letztlich sollte die Meditationsform vor allem dem Patienten zusagen.

Ernährung

Es gibt mehrere Studien, die eine deutlichere Verbesserung der Symptome bei veganer Ernährung gefunden haben. Vegetarische Ernährung hingegen führte nur in manchen Studien zu einer Besserung, in anderen zeigte sich jedoch kein Effekt.

Vegane Ernährung verzichten völlig auf tierische Produkte, also Fleisch, aber auch Eier und Milchprodukte. Proteine werden dabei über Soja- und Tofuprodukte aufgenommen. Wie bei allen Ernährungsformen, muss auch bei veganer Ernährung auf eine ausgewogene Kost geachtet werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Vitamin B12 muss allerdings zusätzlich über Vitaminpräparate eingenommen wird. Dieses Vitamin ist praktisch nur in tierischen Produkten vorhanden.  Die Leber hat zwar einen Vorrat, der für mehrere Jahre ausreicht, doch nachdem der Vorrat aufgebraucht ist, kommt es zu schweren Mangelerscheinungen.

Akupunktur

Die Ergebnisse zu Akupunktur sind gemischter Natur: In einigen Studien zeigt sich eine Besserung, in anderen führt die Prozedur zu keinerlei Ergebnis.

Andererseits hat sich Akupunktur gerade in der Behandlung chronischer Schmerzen (insbesondere in Knie und Rücken) bewährt.

Akupunktur ist eine Methode aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Aus Sicht der TCM wird durch das Einstechen der dünnen Nadeln der Energiefluss im Körper verändert. Die naturwissenschaftliche Forschung hat herausgefunden, dass die Nadelstiche die Ausschüttung bestimmter Hormone (zum Beispiel das schmerzhemmende Endorphin) beeinflussen. Allerdings ist hier noch viel zu erforschen und zu klären.

Fazit

Zu vielen Maßnahmen und Methoden fehlen bisher leider noch einschlägige Studienergebnisse.  Die Wirkung ist jedoch sowieso individuell sehr verschieden. Daher ist es am Sinnvollsten, wenn die Patienten selbst vorsichtig ausprobieren, was ihnen gut tut.


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  1. Die Beschreibung ist sehr eingeführt und genau so ist es bei diese Krankheit.Ca.20 Jahre habe die Diagnose.Seit 11 Jahren ist sehr schlim geworden 2mal Unfall und Schub oftmals bis meine Füsse schmerzen mit eine brennendem unangenehm kan nicht Alls 5 min.sitzen muss sofort aufstehen..ich dreye Türe von schmerzen ..schlafen ist nicht mehr Alls 3-4 Stunden ..Furchbar !! Wie lange und wer kan mich helfen eine Besserung zu bekommen.Nicht weiter veröffentlich diese E-Mail.Grüsse von Frau Imeri

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