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Welche Symptome zeigen sich bei Fibromyalgie
Fibromyalgie ist eine Krankheit, die vor allem durch ihre Symptome definiert wird, denn bisher ist die Ursache noch weitgehend unklar. Daher wird sie manchmal auch als Fibromyalgiesyndrom bezeichnet, um deutlich zu machen, dass unklar ist, ob es sich überhaupt um eine einzelne Krankheit handelt. Ein Syndrom ist immer eine Kombination von verschiedenen Symptomen.
Es gibt auch keine Laborwerte oder andere objektive Methoden (etwa Röntgen), die man überprüfen könnte, sodass die Diagnose ausschließlich auf den Symptomen der Patienten beruht.
Die Liste der möglichen Symptome ist allerdings beeindruckend lang. Das ist mit ein Grund, weswegen die Betroffenen oft jahrelang von Arzt zu Arzt pilgern, bevor die Diagnose gestellt wird. Auch die Behandlung wird so erschwert, denn sie muss auf bei jedem Patienten ganz individuell auf die Symptome angepasst werden.
Die Symptome lassen sich in Haupt- und Nebensymptome aufteilen. Im Folgenden erklären wir, was das bedeutet und worum es sich bei den Symptomen handelt.
Hauptsymptome
Das Hauptsymptom der Fibromyalgie sind die dumpfen oder brennenden Schmerzen. Dabei handelt es sich um chronische Schmerzen (über mehrere Monate hinweg) in mehreren Körperregionen. Typische Bereiche sind:
- Brustkorb
- Nacken
- Rücken
- Gelenke an Armen und Beinen
Hinzu kommen Kopfschmerzen oder sogar Migräne.
Neben den chronischen Schmerzen reagieren die Betroffenen auch schmerzempfindlich auf Druck an bestimmten Stellen, an denen die Sehnen von Muskeln ansetzen. Diese empfindlichen Punkte bezeichnet man als Tenderpoints. Von diesen Punkten können sich die Schmerzen auch in andere Regionen ausbreiten.
Die Schmerzen bei Fibromyalgie umfassen normalerweise sowohl eine Hyperalgesie, also eine verstärkte bzw. überempfindliche Schmerzreaktion auf schmerzhafte Reize, als auch eine Allodynie, bei der eigentlich nicht schmerzhafte Reize als schmerzhaft empfunden werden. Letzteres wäre etwa der Fall, wenn Streicheln zu einer Schmerzempfindung führt.
Neben den Schmerzen ist das andere Hauptsymptom Erschöpfung oder Müdigkeit. Das kann sich in Schwäche, Konzentrationsstörungen oder Schlafstörungen äußern. Oft können die Betroffenen nicht ein- oder durchschlafen. Selbst wenn sie gut ein- und durchschlafen können, fühlen sich die Betroffenen morgens oft zerschlagen, und unerholt. Dazu werden oft verlängerte Erholungsphasen nach geistiger, körperlicher oder emotionaler Anstrengung benötigt.
Nebensymptome
Zu den Hauptsymptomen kommt eine ganze Reihe von möglichen Begleitsymptomen.
Häufig kommt es zu Schwellungsgefühlen in Händen, Füßen oder Gesicht (die Bereiche sind also nicht wirklich geschwollen, es fühlt sich jedoch für den Patienten so an). Auch Morgensteifigkeit in den Gelenken ist ein typisches Nebensymptom.
Psychische Symptome umfassen depressive Verstimmungen, Angstzustände, Antriebslosigkeit (diese geht oft mit der oben genannten körperlichen Erschöpfung einher) oder Unruhe.
Auch das Magen-Darm-System und die Blase können betroffen sein. Das äußert sich dann in einem Reizdarm, oder einer Reizblase. Von einem Reizdarm spricht man, wenn jemand häufig Schmerzen im Bauchraum hat, die mit übermäßig häufigem oder seltenen Stuhlgang einhergehen. Auch die Stuhlkonsistenz kann verändert sein. Alle organischen Ursachen (zum Beispiel Nahrungsmittelunverträglichkeiten) müssen dabei ausgeschlossen sein. Bei der Reizblase oder überaktiven Blase kommt es zu gehäuftem Wasserlassen und manchmal auch Inkontinenz, ebenfalls ohne organische Ursache.
Es kann zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegen Licht, Geräusche, Gerüche oder Kälte kommen. Besonders in Händen und Füßen kommt es zu vermehrtem Schwitzen oder Frieren.
Irritierte, trockene oder überempfindliche Schleimhäute sind ein weiteres Begleitsymptom. Das kann zum Beispiel Nase, Augen oder Scheide betreffen.
Ergänzt werden diese Symptome durch eine beeindruckende Liste an selteneren Symptomen:
- Empfindliche Haut
- Schwindelanfälle
- Herzrythmusstörungen
- Atemnot und/oder Hustenreiz
- Ein allgemeines entzündliches Gefühl im ganzen Körper. Etwa so, als man dauerhaft Fieber hätte. Es kann allerdings auch zu einer tatsächlich erhöhten Körpertemperatur kommen.
- Haarausfall
- Sich abzeichnende Venen
- Schmerzen in de Nieren
- Bewegungsdrang in Beinen und Füßen (‚restless legs‘), eventuell mit Kribbeln in den Beinen
- Zitternde Hände
- Muskelkrämpfe in den Beinen
- Taubheitsgefühle
- Verringerte Libido und/oder Impotenz
- Zahnschmerzen
- Schluckbeschwerden, bzw. das Gefühl einen Kloß im Hals zu haben, eventuell auch Heiserkeit.
- Schmerzen in der Kaumuskulatur
- Wassereinlagerungen, die oft tagsüber zu einer Gewichtszunahme führen und nachts wieder verschwinden.
- Hörprobleme und/oder ein Tinnitus
- Brennende Haut, besonders im Wangenbereich
- Hautausschlag
- Wetterfühligkeit, vor allem gegenüber feuchtem Wetter
Dabei muss angemerkt werden, dass ein Patient mit Fibromyalgie durchaus von Punkten auf dieser Liste betroffen sein kann, ohne dass man das als Symptom seiner Fibromyalgie bezeichnen würde. Das ist dann der Fall, wenn eine andere Ursache ausfindig gemacht werden kann. Wenn etwa ein Zahnschmerz von Karies herrührt, Fieber von einer Grippe kommt und die Muskelkrämpfe von Magnesiummangel, dann handelt es sich nicht um Fibromyalgie-Symptome.
Schwanken der Symptome
Typisch für Fibromyalgie ist, dass die Symptome schwanken und sich verändern. Zum einen verändert sich bei vielen über den einzelnen Tag hinweg die Intensität der Symptome. Morgens und am späten Nachmittag /Abend sind sie meistens am Schlimmsten.
Außerdem können sich die Symptome durch Stress, Wetterveränderungen, Kälte, Überanstrengung, Inaktivität oder hormonelle Veränderungen (zum Beispiel im weiblichen Zyklus) verschlimmern.
Bei manchen Patienten verschwinden die Symptome auch für Perioden von Wochen oder Monaten, um dann wieder aufzutreten.
Die 10 wichtigsten Symptome
Das us-amerikanische Fibromyalgia Network nennt die zehn häufigsten und wichtigsten Symptome:
- Schmerzen an verschiedenen Punkten im Körper
- Erschöpfung
- Schlafprobleme
- Ein getrübter Geist (‚brain fog‘)
- Morgendliche Steifheit von Gliedern und Gelenken
- Knoten, Krämpfe und Schwäche in den Muskeln
- Verdauungsprobleme
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Gleichgewichtsstörungen
- Juckende oder brennende Haut
Ich habe ihre Seite gelesen und mußte mal wieder feststellen das alle Symtome leider auf mich zu treffen. Da es ja leider noch keine durchschlagende Behandlung gibt versuche ich das beste daraus zu machen auch wenn es mir schwer fällt.
Viele Grüße
Vera Rademacher
Ich habe nun seit mehr als 8 Monaten schmerzen in Händen und Füße fühle mich abgeschlagen und schwachen. Habe keine MS und kein reuhma. Nun bin ich mit meinem latein am Ende weil kein Arzt mir so richtig helfen kann. Diese Seite ist sehr hilfreich.